Einbruchschutz für Haus und Garten

1. Einbruchschutz beginnt an der Grundstücksgrenze

Eine schwer überwindbare Einfriedung ist die erste Hürde für potenzielle Einbrecher. Die meisten Hausbesitzer wählen zwischen Hecke und Zaun – beides hat Vor- und Nachteile, die bewusst abgewägt werden sollten. Hecken fügen sich als natürlicher Sichtschutz besonders harmonisch in begrünte Grundstücke ein, Vögel und Insekten finden hier einen geeigneten Lebensraum. Die Grenzbepflanzung ist aber pflegeintensiv und muss, um Einbrecher effektiv abzuhalten, möglichst dicht eingewachsen sein. Sie sollte zudem nicht übersprungen werden können. Zu empfehlen sind Pflanzen mit kleinen Dornen wie Weißdorn, Feuerdorn oder Berberitze. Ein sicherer Gartenzaun muss stabil und fest im Boden verankert sein. Je nach örtlichen Vorschriften sollte auch hier eine Höhe gewählt werden, die nicht so einfach überwunden werden kann, sowie ein Design, das wenig Möglichkeiten zum Klettern bietet. Zierspitzen etwa sind ein schönes und zugleich praktisches Gestaltungselement, das das Überklettern erschwert.

Darüber hinaus spielt das gewählte Material des Zauns eine entscheidende Rolle: Holzzäune wirken zwar besonders natürlich und sind deshalb bei Eigentümern beliebt, sie sind aber eben auch sehr pflegeintensiv. Damit sie durch Feuchtigkeit keinen Schaden nehmen, und so zum morschen Eintrittstor für Langfinger werden, müssen sie in der Regel zwei Mal pro Jahr gewartet und gestrichen werden. Auch Aluminiumzäune sind als Einbruchschutz weniger geeignet: Sie sind derzeit zwar in Mode, dazu witterungsbeständig und einfach zu montieren. Da es sich bei Aluminium um ein sehr „weiches“ Material handelt, lässt es sich jedoch auch leicht beschädigen und kann so einfacher überwunden werden. Ein Metallzaun ist unter Sicherheitsaspekten die beste Wahl: Er ist sehr robust und lässt sich auch mit Werkzeug nicht ohne Weiteres durchbrechen, äußerst wartungsarm und langlebig. Darüber hinaus gibt es Metallzäune inzwischen in zahlreichen Stilen und Farben, sodass die meisten Hausbesitzer ein Modell finden, das ihnen auch optisch zusagt.

2. Ein passendes Tor schafft zusätzliche Sicherheit

Ob Hecke oder Zaun: Ihr Grundstück sollte zusätzlich mit einem abschließbaren Hoftor oder Gartentor gesichert werden. Im besten Fall schließen und verriegeln Sie dieses auch dann, wenn Sie zu Hause sind. So stellen Sie sicher, nicht unbeabsichtigt die Aufmerksamkeit von Einbrechern auf sich zu ziehen, wenn Sie einmal verreist sind und das Tor plötzlich geschlossen ist.

3. Fenstergitter erschweren den Zugang von außen

Haben es die Einbrecher trotz allem bis zum Haus geschafft, ist die Einbruchsicherheit von Türen und Fenstern entscheidend. Denken Sie hier auch an Zugänge, die etwa an der Rückseite des Hauses gelegen sind. Terrassen-, Keller- oder Garagentüren sind oft leicht und ebenerdig erreichbar, geraten in Puncto Sicherheit aber oft in Vergessenheit. Gleiches gilt für Fenster im Keller oder in der Garage. Und auch Balkontüren im Obergeschoss können ein Einbruchrisiko darstellen, wenn sie für geschickte Kletterer gut zu erreichen sind.

Eine gute und wirksame Maßnahme, Einbrechern den Zugang von außen zu erschweren, sind Fenstergitter aus festem Stahl oder geschmiedetem Eisen. Bereits von Weitem signalisieren sie potentiellen Tätern, dass ein Einbruch hier mit erheblichem Aufwand verbunden wäre. Darüber hinaus stellt ein vergittertes Fenster auch im Falle eines tatsächlichen Einbruchversuch ein schweres Hindernis dar.

Hausbesitzer haben die Wahl zwischen einer Montage in der Laibung und einer Montage auf der Wand. Im ersten Fall wird das Fenstergitter direkt in die Maueröffnung eingepasst und innerhalb der Wandöffnung montiert. Diese Lösung ist optisch unauffälliger, setzt bei der Montage jedoch ein hohes handwerkliches Geschick voraus. Der Anbau an der Außenfassade erfolgt mit vier Befestigungswinkeln, die mit Schrauben an der Mauer befestigt werden. Das ist einfacher, das Gitter ist aber entsprechend größer und verändert damit unter Umständen den optischen Gesamteindruck Ihrer Immobilie. Eine passende Lösung für bodentiefe Fenster und Türen im Obergeschoss, ohne direkten Zugang nach draußen, ist ein französischer Balkon . Diese Form des Geländers wird direkt vor dem Fenster angebracht und erschwert damit das Eindringen – auch bei gekipptem Fenster.

4. Einbruchhemmende Türen und Fenster lassen sich nachrüsten

Türen und Fenster, die im Gebäude verbaut sind, sollten für den optimalen Einbruchschutz nach DIN EN 1627 geprüft oder zertifiziert sein. Bei diesen Modellen wurde die Gesamtkonstruktion von Rahmen, Beschlag und Verglasung einem praxisnahen Einbruchstest unterzogen. So ist sichergestellt, dass es keine Schwachpunkte für Einbrecher gibt.

Bei Umbau oder Sanierung können entsprechende Türen und Fenster auch nachträglich eingebaut werden. Planen Sie aktuell keine größeren Arbeiten am Haus, lässt sich Einbruchschutz aber auch im kleineren Rahmen an Fenstern und Türen nachrüsten. In diesem Fall können zum Beispiel Fenstersicherungen und Zusatzschlösser montiert werden.

5. Auch einfache Maßnahmen sind effektiv

Nicht zuletzt sollten Hauseigentümer auch an einfache Schutzmaßnahmen denken: Einbrecher machen es sich gerne leicht und nutzen alles für ihre Zwecke, was sie auf dem Grundstück finden können. Verräumen Sie deshalb etwa herumliegendes Werkzeug sowie Leitern und Mülltonnen, die als Aufstiegshilfe genutzt werden könnten. Vermeiden Sie „dunkle Ecken“ mit dichter, unübersichtlicher Bepflanzung direkt am Haus, die Einbrechern beim Aufbrechen von Türen oder Fenstern Schutz bieten können. Und verstecken Sie niemals einen Haustürschlüssel auf dem Grundstück.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

• Jede Maßnahme, die Einbrechern den Zugang zu Grundstück und Haus erschwert, kann ihre Tat vereiteln.
• Eine sichere Einfriedung sollte so gestaltet sein, dass sie nicht leicht übersprungen oder überklettert werden kann. Ein Zaun aus stabilem, witterungsbeständigem Metall ist zu bevorzugen.
• Ein Garten- oder Hoftor sollte den Zaun ergänzen. Die Tür sollte immer verschlossen und im Dunkeln beleuchtet werden.
• Fenstergitter aus Stahl oder Eisen sind eine gute Option, um Einbrechern den Zugang zum Haus von außen zu erschweren.
• Bodentiefe Fenster und Türen im Obergeschoss, ohne direkten Zugang zu einem Balkon oder einer Terrasse, können mit einem französischen Balkon abgesichert werden.
• Im Haus verbaute Türen und Fenster sollten nach DIN EN 1627 geprüft oder zertifiziert sein, um den optimalen Einbruchschutz zu gewährleisten. Bei Bestandsimmobilien lassen sich einbruchhemmende Sicherungen und Schlösser nachrüsten. Hier sollte man einen Fachmann beauftragen.